Vortrag

Das Recht auf Stadt

Von einem theoretischen Konzept aus Frankreich zur weltweiten städtischen sozialen Bewegung
Elodie Vittu (Bauhaus-Universität Weimar)
Sonntag, 23.10.2016 16:00 – 17:30
Hochschule für Technik und Wirtschaft
freier Eintritt

Der Begriff „Recht auf Stadt“ ist ursprünglich nicht auf der Straße entstanden, sondern auf dem Arbeitstisch von Henri Lefebvre, einem französischen Soziologe der 1968er Jahre. Das „Recht auf Stadt“ wird von sozialen Bewegungen weltweit verwendet und wurde gerade zum Programm der New Urban Agenda von Habitat III. Der Begriff wird entweder mit Begeisterung angenommen oder als leerer Slogan diffamiert.
Gerade in Deutschland ist die Konsistenz des Begriffs umstritten: einige stadtpolitische Initiativen distanzieren sich von ihm, während städtische soziale Bewegungen seine kämpferische Wirkungskraft gerne nutzen bzw. ausnutzen.


Ziel des Vortrages ist es nicht, ein Urteil über diese Debatte zu fällen, sondern eine Auseinandersetzung mit dem „Recht auf Stadt“-Konzept selbst und seiner theoretischen Programmatik zu schaffen.




Nachdem Lefebvres Inhalt des Begriffs zusammengefasst wird und die Anwendung des Konzeptes auf unterschiedlichen Ebenen präsentiert wird, werden folgende Fragen diskutiert:



Ist „Recht auf Stadt“ ein Konzept von gestern?

Was kann er als Begriff in transnationalen Kampagnen oder für lokale Initiativen leisten?




Im Umundu Festival soll von der Zukunft unserer Städte die Rede sein. Gerade in der Stadt Dresden, in der trotz steigender Mietpreise der Kampf um Wohnraum noch marginal ist, erscheint eine Solidarisierung in Wohnungsfragen notwendig.

Wohnen ist – so die These – der Ausgangspunkt für die Entwicklung weiterer Handlungsfelder wie ökologische Stadtentwicklung, gesellschaftliche Solidarität, Schaffung von Freiräumen, usw.

Aktualisiert: 13.12.2016
ReferentIn
Elodie Vittu (Bauhaus-Universität Weimar)


Dipl.-Ing. Elodie Vittu (geb. 1979) ist als Aktivistin und Wissenschaftlerin mit einem Doppeldiplom aus Berlin und Paris im Fach Stadt- und Regionalplanung und Praktika in Johannesburg und Witten ein Produkt der Globalisierung! Stadtpolitische Initiativen sind der Untersuchungsgegenstand der Referentin. Sie schreibt eine Promotion zum Thema „Recht auf Stadt“-Bewegungen und stellt fest, dass dieser Begriff eine Verbindung zwischen kritischer Wissenschaft und politische Praxis ermöglicht.

Eine Veranstaltung von...

Das Bildungs- und Netzwerk­projekt setzt sich für eine sozial-ökologische Wende ein. Seit 2009 wird das Projekt in Zusammen­arbeit mit Dresdner BürgerInnen und lokalen Nachhaltig­keits­initiativen organisiert.

Veranstaltungsort
Hochschule für Technik und Wirtschaft
Friedrich-List-Platz 1, Dresden