Zwischennutzungen hatten lange einen überwiegend non-konformen Charakter und wurden als „bottom-up“-Prozesse aus der Bevölkerung verstanden. Seit mehreren Jahren werden temporäre Nutzungen von leerstehenden Gebäuden oder brachliegenden Grundstücken in vielen Städten Deutschlands zu einem strategischen Instrument, um urbane Räume nachhaltig zu entwickeln oder zu restrukturieren. Durch Erprobung vor Ort können mögliche Bausteine der Planung nutz- und erlebbar, aber auch verhandelbar gemacht werden. Zugleich ermöglichen temporäre Nutzungen, Stadtgebiete schrittweise zu entwickeln und Planungsprozesse zu entschleunigen, um mit Unsicherheiten umzugehen, Ziele zu reflektieren und bei Bedarf anzupassen.
Der Vortrag stellt das Phänomen der Zwischennutzung in Zusammenhang mit einer sich wandelnden Planungskultur und zeigt auf, welche konkreten Potenziale und Herausforderungen das Spektrum des Nutzens von Räumen auf Zeit für nachhaltige Stadtentwicklung bietet.