Um bezahlbares Wohnen in Größenordnungen realisieren zu können, sind durch die Baukostensenkungskommission den BMUB Anfang 2016 bereits eine Vielzahl von Stellschrauben bennannt worden, die überwiegend in Verantwortung der planenden Architekten, der großen Bauprojektträger und Bauunternehmen, sowie von Bund und Ländern liegen.
Aber auch die Kommune, die Bauingenieure, die Projektleiter und die betroffenen Bürger selbst können einen wesentlichen Beitrag zur Kostensenkung des Bauens leisten. Die Bürgerschaft kann dabei insbesondere ehrenamtliche Expertise und Erfahrungswissen als Mieter und künftiger Nutzer einbringen und Druck darauf machen, dass erzielte Kosteneinsparungen auch als Mietsenkung durchgereicht werden und nicht nur zur Kreditablösung oder Gewinnoptimierung genutzt werden.
Ich möchte daher vor allem auf partizipative, bauorganisatorische und baukonstruktive Aspekte des bezahlbaren Bauens eingehen und aufzeigen, wie eine schnelle Neuauflage des geförderten sozialen Wohnungsbaus in Dresden (nicht nur durch die neue Woba) gelingen kann und dies vor allem durch Umnutzung, Aufstockung, Nachverdichtung und Baulückenschluss auf Grundstücken, die derzeit noch außerhalb des Entwicklungsfokus des Stadtplanungsamtes liegen.
Dazu werde ich zwei Bausysteme vorstellen, die zugleich Individualisierungsoptionen und neue Organisationsformen des Baubetriebs ermöglichen und ein Einsparpotential von immerhin 10-30% der Rohbaukosten bieten und zugleich auch einen hohes Maß an Eigenleistung ermöglichen, wie auch die berufliche Weiterbildung Geflüchteter über bezahlte Praktika mit konkreten Arbeitsperspektiven im Bauhandwerk.
Weiterhin können damit perspektivisch auch andere soziale und soziokulturelle Integrationsprojekte und dezentrale Unterbringung Geflüchteter in selbstgewählten Wohnformen (siehe ELIXIR Dresden e.V.) vorangebracht werden und die aktive Anpassung des Wohnungsbestandes an den demografischen Wandel forciert werden - über eine substanzielle Erhöhung der Zahl barrierefreier und barrierearmer Wohnungen mit AAL-Nachrüstmöglichkeit im gesamten Stadtgebiet.
Anschließend würde ich gern noch den Raum für Diskussionen eröffnen, zum Beispiel zu Benchmark-Projekten mit sehr niedrigen Baukosten, zur Entwicklung von Tools für Diskurssysteme und Bürgerbeteiligungsplattformen (u.a. für das BMUB -Projekt "Zukunftsstadt Dresden. Stufe II") und zu Unterstützungsmöglichkeiten des ELIXIR Projektes in Dresden, dass durch veränderte Mehrheitsverhältnisse im Dresdener Stadtrat derzeit wieder am seidenen Faden hängt.