"Wer wird die neue Welt bauen, wenn nicht du und ich?" fragte Rio Reiser. Damals wie heute geht es dabei um die Frage, wie wir Gesellschaft verändern wollen. Vor allem aber geht es um die Frage, wer den Wandel gestaltet. Die soziale Struktur von Transformationspraxis spielt also eine wesentliche Rolle für eine nachhaltige Entwicklung. Besonders interessant sind dabei die in den vergangenen Jahren wieder erstarkten oder neu entstandenen dezentralen Formen des gemeinsamen Experimentierens, Arbeitens, Produzierens und Konsumierens, die ökonomische Wertschöpfung auch an ökologischen und sozialen Zielen ausrichten und nebenbei den Erwerb individueller Fähigkeiten und Autonomie befördern. In der solidarischen Landwirtschaft, in Gemeinschaftsgartenprojekten, Genossenschaften oder offenen Werkstätten erproben Menschen Alltagslösungen für die Gegenwart und die Zukunft. In der Fishbowl diskutieren wir gemeinsam, ob und wie gemeinschaftsbasierte Praxisformen als Realutopien einen Beitrag zur Lösung drängender lokaler und globaler Herausforderungen leisten können.