Der Eröffnungsvortrag erzählt eine andere Geschichte der Menschheit, die Kulturpflanzen in den Fokus rückt. Denn die Kultivierung von Pflanzen war in vielerlei Hinsicht entscheidend für die Entwicklung menschlicher Gesellschaften: Sesshaftigkeit, die Entstehung von Städten und Staaten, Wachstum von Bevölkerungen und Wohlstand, der Ausbau von Transportwegen, massive Eingriffe in Landschaften – die Welt wäre ohne den Kulturpflanzenanbau eine andere.
Auch die moderne Geschichte der Globalisierung beginnt mit fernöstlichen Gewürzen, mit Kartoffeln und Kakao aus Lateinamerika. Der Welthandel mit Nahrungspflanzen hat die Speisekarten der Welt bereichert, steht jedoch ebenso in Zusammenhang mit Kolonialismus und Sklaverei. Bis heute haben diese historisch entstandenen Beziehungen Auswirkungen und sind verflochten mit aktuellsten Fragen der gerechten und nachhaltigen globalen Entwicklung.