s könnte so schön sein. Doch irgendwo sind uns die positiven Zukunftsvisionen abhanden gekommen. Allein mit Gegenwartskritik und der Behandlung von Krisensymptomen ist es nämlich längst nicht getan. Wir müssen nach vorn denken. Wir brauchen Utopien. Sie helfen uns, die Strecke zwischen heute und morgen zu vermessen und sind zugleich auch der Kompass für einen Kurs in Richtung lebenswerte Zukunft.
Im zehnten Festivaljahr haben wir unter dem Titel »Utopie – Es könnte so schön sein« Ausschau nach utopischen Ideen und realen Utopien gehalten und mit ExpertInnen und BesucherInnen diskutiert, welche Rolle Utopien für einen Wandel zur Nachhaltigkeit spielen.
Sind uns die Utopien abhandengekommen und wenn ja, warum? Was fehlt, wenn uns die Zukunftsvisionen ausgehen und was sagt das über den Zustand unserer Gesellschaft? Was hat es mit der Utopie auf sich und wozu brauchen wir sie? Wie können wir überhaupt wieder lernen, utopisch zu denken? Wo soll es lang gehen und wie kommen wir überhaupt dorthin?
Eine Festivaldokumentation auf der Suche nach der Utopie für eine nachhaltige Entwicklung.
Antworten von 73 TeilnehmerInnen der BesucherInnenbefragung auf dem Festivalsymposium auf die Frage Was denkst Du, wie wird die Zukunft ?
Wenn man das Schicksal mal außer Acht lässt, weil die meisten unter uns ja keine WahrsagerInnen sind, dann muss man feststellen, dass über die Zukunft nachdenken auch schonmal einfacher war. Zukunftsvisionen begegnen uns alltäglich in Filmen und Büchern, in Magazinen und Zeitungen als Science-Fiction, Technikfantasien oder als sogenannte Megatrends in Form von Prognosen wissenschaftlicher, technischer, sozialer oder demografischer Entwicklung. Positive Zukunftserwartungen entstehen hieraus jedoch kaum. Nicht nur, dass wir uns oft schon nicht mehr so richtig vorstellen können, was denn noch besser werden soll. Wir fürchten uns heute zunehmend davor, dass unser Wohlstand gefährdet ist und wir das Niveau in Zukunft aufgrund des wachsende globalen Wettbewerbs, der Digitalisierung und Automatisierung der Arbeitswelt, der Migration in unsere Sozialsysteme oder des Klimawandels nicht mehr halten können. Stattdessen verbreitet sich zunehmend Zukunftsangst und Pessimismus und viele sehnen sich nach der guten alten Zeit zurück, in der die Welt noch übersichtlicher war. Früher war eben alles besser, auch die Zukunft.
Substantiv, weiblich;
Worttrennung: Uto|pie