Aktuelles

Liebe Freundinnen der Lesewerkstatt,

die aktuelle Saison der Lesewerkstatt ist beendet. Wir haben uns von April bis September in sieben Sitzungen und in entspannter Atmosphäre in den Internationalen Gärten durch das Buch "Imperiale Lebensweise" von Ulrich Brand und Markus Wissen gearbeitet und die Kernaussagen erschlossen. Im nächsten Jahr geht es weiter mit ... ? Sendet uns einen Buchtipp für die kommende Saison, den ihr unbedingt empfehlen möchtet oder schreibt uns, wenn ihr das Format "Lesewerkstatt" mitgestalten möchtet. Bis dahin findet ihr hier unsere Lektüreempfehlungen zu unseren Themenschwerpunkten rund um Nachhaltigkeit und nachhaltige Entwicklung.

Hinweise & Organisatorisches



Aufgrund der aktuellen Corona-Epidemie sind wir als Veranstalter der Lesewerkstatt dazu angehalten, die geltenden Behördenvorgaben zum Infektionsschutz mit einem eigenen Hygienekonzept umzusetzen. Bitte lest das Konzept kurz durch und berücksichtigt dieses während des Besuchs der Lesewerkstatt im Interesse aller. Unterstützt uns dabei, dass unsere Veranstaltungen ohne weitere Einschränkungen stattfinden und wir uns wieder wichtigen Zukunftsthemen zuwenden können:

1. Sendet uns eine kurze Email zu eurer Teilnahme.
2. Schaut euch das Hygienekonzept der Lesewerkstatt (PDF) an.

Die Teilnahme an der Lesewerkstatt ist jederzeit und zu allen Termin möglich. Eine Anmeldung ist nicht zwingend erforderlich, hilft uns aber in der aktuellen Situation, die Einhaltung unseres Hygienekonzepts zu sichern. Zur Anmeldung schreibt kurz eine Email an c.baerisch@umundu.de

In den Sitzungen der Lesewerkstatt besprechen wir gemeinsam die Inhalte der im Vorfeld zuhause gelesenen Textpassagen, klären Verständnisfragen, diskutieren strittige Punkte oder tauschen inspirierende Erkenntnisse aus. Auch Menschen, die den aktuellen Text nicht gelesen haben, können an der Lesewerkstatt teilnehmen und ihre Positionen zu Themen der aktuellen Lektüre einbringen.

Der aktuelle Text der Lesewerkstatt kann bei Bedarf als eingescannte, passwortgeschützte PDF heruntergeladen werden. Das Passwort erhaltet ihr auf Anfrage nach einer kurzen Anmeldung unter c.baerisch@umundu.de.

Aktuelle Informationen zur Lesewerkstatt, zu Änderungen, Neuigkeiten, spannender Lektüre erhaltet ihr auf dieser Website und über das Lesewerkstatt-Mailabo.

Thema &
Termine
2020

Ulrich Brand & Markus Wissen, 2017: Imperiale Lebensweise - Zur Ausbeutung von Mensch und Natur im globalen Kapitalismus.

27. Mai 2020

Auftakt: An den Grenzen einer Lebensweise
18-19:30 | Internationale Gärten

10. Juni 2020

Krise & Transformation

18-19:30 | Internationale Gärten

24. Juni 2020

Der Begriff der Imperialen Lebensweise
18-19:30 | Internationale Gärten

22. Juli 2020

Die Entstehung der imperialen Lebensweise
18-19:30 | Internationale Gärten

19. August 2020

Die globale Verallgemeinerung und Vertiefung
18-19:30 | Internationale Gärten

02. September 2020

Falsche Alternativen

18-19:30 | Internationale Gärten

16. September 2020

Konturen einer solidarischen Lebensweise
18-19:30 | Internationale Gärten

Die Lese­werk­statt

D
ie Lesewerkstatt ist ein offenes Treffen für Menschen mit Inter­esse an Texten zu Themen rund um nach­haltige Ent­wick­lung. In ge­müt­licher Runde disku­tieren wir alle zwei Wochen etwa 90 Minuten lang Texte, die sich der Analyse und Beschrei­bung aktueller gesell­schaft­licher Heraus­for­der­ungen sowie mög­licher Lösungs­ansätze und Ent­wick­lungs­perspek­tiven widmen. An der Lese­werk­statt können Menschen zwischen 16 und 116 teil­nehmen, die gerne lesen, diskutieren oder auch nur lau­schen wollen und die sich u.a. für die Themen Nach­haltig­keit und Ent­wicklung, Öko­logie, Öko­nomie und Politik, Gerechtig­keit, Globa­lisierung und gesell­schaft­licher Wandel interessieren und Lust haben, unsere komplexe Welt besser verstehen zu lernen. Ein Vorwissen zu den ausge­wählten Themen ist nicht erforder­lich, jedoch Neugier, Mut zum Fragen stellen und Lust zum Mit- und Querdenken.

Kontakt &
Newsletter

Fragen zur Teilnahme, zur Lesewerkstatt, zum Zugang zu den aktuellen Texten, zum Veranstaltungsort oder zu weiteren Dingen sendet bitte per Mail an Christian unter: c.baerisch@umundu.de.

Mit dem Lesewerkstatt-Newsletter erhaltet ihr regelmäßig und rechtzeitig Informationen zu Literatur, Terminen und organisatorischen Fragen rund um die aktuelle Lesewerkstatt.

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Ort & Adresse



Die Treffen der Lesewerkstatt richten wir in den Internationalen Gärten Dresden aus.
Den Gemeinschaftsgarten findet ihr unter der folgenden Adresse:

Internationale Gärten Dresden
Holbeinstraße / Ecke Permoserstraße
Dresden Johannstadt

Lesenswert

Wir möchten euch ein paar Bücher empfehlen, die uns in den vergangenen Jahren bei unsere Arbeit in den verschiedenen Projekten eine wertvolle inhaltliche Orientierung boten und die uns besonders inspiriert haben.

Waste

Kate O'Neill, 2019: Waste. Oxford: Polity Press.

Müll

Müll ist Materie zur falschen Zeit am falschen Ort. Müll ist heute vermutlich eine der größten planetaren Rohstoffquellen. Von Möbeln aus Upcycling-Holz bis zum Gold, das aus alten Computern gewonnen wird, immer mehr Unternehmen finden Wege, vom Abfall zu profitieren, in dem sie Rohstoffe aus überfüllten Deponien gewinnen. Trotz aller Entwicklungen bleibt Müll eine ernste Gefahr für Mensch und Umwelt. Kate O'Neill analysiert in ihrem Buch die Entstehung einer globalen politischen Ökonomie des Mülls in den vergangenen zwei Jahrzehnten und schildert die Entstehung von politischen Initiativen und Mechanismen, die dabei helfen sollen, mit den Risiken des Mülls und den Möglichkeiten der zirkulären Stoffnutzung umzugehen.
Rubbish Theorie

Michael Thompson, 2017: Rubbish Theory. London: Pluto Press.

Müll

Müll ist nicht gleich Müll, er ist nicht nur ein entweder »vergänglicher« oder »dauerhafter« Rest nach der Kategorisierung von wertlosen Abfällen - Müll ist ein Prozess. Michael Thompson hat in seinem bereits 1979 veröffentlichten Buch Rubbish Theory gezeigt, dass »Wert« keine feste Eigenschaft von Gütern, sondern ein Ergebnis sozialer und kultureller Konventionen und Zuschreibungen ist. Daher kann nur in der Kategorie des Wertlosen, also im Müll, die Neubetrachtung der Dinge und die Neubewertung vom Vergänglichen zum Dauerhaften, vom Wertlosen zum Werthaltigen stattfinden.
Global Waste

David C. Wilson (Hg.), 2015: Global Waste Management Outlook. United Nations Environment Programme (UNEP).

Müll Armut & Reichtum

Gute Entscheidungen im Umgang mit Müll, den wir erzeugen zu treffen, ist einer der wichtigsten Beiträge der Menschheit zur Reduzierung unseres Einflusses auf die Natur. Der Global Waste Management Outlook (GWMO) erschien in einem kritischen Moment, an dem die Weltgemeinschaft wichtige Ziele definierte und Vereinbarungen traf, um die globale Erwärmung auf unterhalb von 2°C oberhalb der Durchschnittstemperaturen des vorindustriellen Zeitalters zu begrenzen. Der GWMO ist der erste zusammenfassende Darstellung der Entwicklung und des Ausmaßes globaler Abfall- und Stoffströme und des globalen Abfallmanagements.
Waste And Want

Susan Strasser, 1999: Waste and Want: A Social History of Trash. New York: Henry Holt.

Müll

Vor Beginn des 20. Jahrhunderts stanken Straßen und Menschen, allerdings gab es aber auch so gut wie keinen Abfall. Aufgrund der Knappheit an Gütern und Geld wurde nahezu alles wiederverwendet. Susan Strasser zeichnet ein lebhaftes Bild eines Amerikas, wo Schweine die Straßen nach Aas durchstreiften, Kinder Küchenabfälle sammelten und wandernde Händler Produkte gegen Lumpen und Knochen tauschten. In den vergangenen 100 Jahren haben sich die Amerikaner an die Bequemlichkeit, Verfügbarkeit, an Moden und permanenten technologischen Wandel gewöhnt - der Aufstieg des Massenkonsums führte zu einer Müllproduktion in einem bisher unvorstellbarem Ausmaß.
Inwastement

Jens Kersten (Hg.) 2016: Inwastement - Abfall in Umwelt und Gesellschaft. Bielefeld: Transcript.

Müll

Das Phänomen "Abfall" ist komplex und - so das zentrale Anliegen des Sammelbandes "Inwastement" - nicht allein über seine materiell-physische Erscheinung beschreibbar. Auch wenn die Aussage, dass Müll Materie zur falschen Zeit am falschen Ort ist, in Anlehnung an die Anthropologin Mary Douglas stimmen mag, so ist sie zugleich unzureichend. Schon in Thompsons Theorie des Abfalls wird deutlich, dass Müll auch das Produkt von sozialen Prozessen der Entwertung und Umbewertung der Dinge ist. Mit Inwastment wird im Sammelband ein begrifflich-theoretischer Rahmen vorgeschlagen, der Abfall über die Kategorien waste units, waste systems, waste agents und waste governance einer interdisziplinären Betrachtung zugänglich macht, die sich in den Kapiteln des Buches Dinge, Orte, Wege, Zeiten schrittweise erschließen lässt.
Plastik­atlas

Heinrich Böll-Stiftung & BUND (Hg.) 2019: Plastikatlas - Daten und Fakten über eine Welt voller Kunststoff.

Müll

Unser Planet versinkt im Plastik: Es ist im Boden, im Wasser, in der Luft. Doch Müllstrudel im Meer und Abfallhalden gigantischen Ausmaßes sind nur die eindrucksvollsten Auswirkungen der Plastikkrise. Wir essen Plastik, tragen Plastik als Kleidung am Körper und schmieren uns Mikroplastik aus Kosmetik ins Gesicht. Neben der Klimakatastrophe und dem Artensterben ist die Bewältigung der Plastikkrise die dritte große Herausforderung für die Menschheit.
Der "Plastikatlas" umreißt das Ausmaß der Plastikkrise und verdeutlicht, dass die wahren Gründe für die Verschmutzung unserer Umwelt mit Plastik nicht ein Problem der Entsorgung oder der Verbraucher*innen sind, sondern dass insbesondere international agierende Unternehmen ihrer großen Verantwortung nicht nachkommen.
Impe­riale Lebens­weise

Ulrich Brand & Markus Wissen, 2017: Imperiale Lebens­weise - Zur Aus­beu­tung von Mensch und Natur im glo­ba­len Ka­pita­lis­mus. Mün­chen: oekom.

Armut & Reichtum Lesewerkstatt 2020

Das Jahr 2020 hat unseren Alltag gehörig aus dem Gleichgewicht gebracht. In vielen Zukunftsdiskursen keimte die Hoffnung auf, dass das kollektive Pandemieerleben eine transformative Kraft freisetzt und die Tür für einen Wandel - zumindest einen Spalt weit - aufstößt. Doch schnell wollten wir zurückkehren in die Normalität, die auch das ist, was Ulrich Brand und Markus Wissen mit dem Begriff der Imperialen Lebensweise umschreiben. Mit dem Konzept verschränken die beiden Autoren die kritische Betrachtung der Verfestigung und Ausbreitung individueller Wohlstandsvorstellungen (des globalen Nordens) mit der Analyse und Beschreibung gesellschaftlicher Institutionen. Letztere - so die kritische Diagnose - ermöglichen es überhaupt erst, dass wir unsere persönlichen Vorlieben trotz ihrer negativen ökologischen und sozialen Folgen im Inneren unserer Normalitätsgemeinschaft verwirklichen können. Die Imperiale Lebensweise ist unsere Normalität, die alle Lebensbereiche durchdringt. Sie ist das verlockende, aber womöglich leere Versprechen einer Freiheit, die weder global verallgemeinerbar ist noch die Bedingungen ihrer eigenen Möglichkeit selbst bereitstellen kann.
Die Welt re­pa­rie­ren

Andrea Baier, Tom Hansing, Christa Müller, Karin Werner (Hg.), 2016: Die Welt reparieren. Bielefeld: transcript.

Utopie

Mal angenommen, es wäre in unserer gegenwärtigen Wirtschaftsordnung lukrativer, beständig neue Produkte auf den Markt zu bringen, anstatt ältere weiter zu nutzen oder defekte zu reparieren. Unsere Welt ginge wahrscheinlich irgendwann kaputt. Wie ginge es anders, wie ginge es besser? Das Buch versammelt in Theorie und Praxis Ideen, Ansätze und Praxisbeispiele einer gemeinschaftsbasierten Ökonomie, die der zerstörerischen Eigenlogik des orthodoxen Kapitalismus einen demokratischen und kooperativen modus operandi entgegenstellen. Mit freiem Zugang zu Wissen und Technologien wachsen Fähigkeiten und der Wille, die Welt gemeinsam zu reparieren. Inspirierend und motivierend. Das Buch kann bei Transcript kostenlos heruntergeladen werden.
Retrotopia

Zygmunt Bauman, 2017: Retrotopia. Berlin: Suhrkamp.

Utopie

Was ist aus den Utopien geworden? Nicht verschwunden sind sie, sie haben sich in Retropien verkehrt, in Visionen, die sich aus Bildern einer vermeintlich heilen und besseren Vergangenheit speisen. Die großen Entwicklungen der Moderne, Säkularisierung, Globalisierung, Digitalisierung konfrontieren die Welt mit einer teils beängstigenden Zukunftsoffenheit, die entweder Möglichkeitsraum von positiver Freiheit sein kann oder Bedrohung durch Unvorhersagbarkeit und Nichtkontrollierbarkeit bei der Gegenwartsverwaltung durch die politischen Technokratien. Die Angst, die sich in einem "Make America great again" widerspiegelt, ist die Angst des Machtverlustes in einer längst überholten politischen Ära, die nicht mehr zu den Logiken und Herausforderungen unserer Gegenwart passt.
Utopien für Realisten

Rutger Bregman, 2019: Utopien für Realisten. Hamburg: Rowohlt.

Utopie Armut & Reichtum Lesewerkstatt2019

Bist du Realist oder Utopist? Wie ist es um unsere Zukunftsvisionen so bestellt? Angesichts der globalen Herausforderungen unseres Zeitalters wie Klimawandel, Artensterben, Armut und globale Ungleichheit, Automatisierung der Arbeitswelt oder Bullshit-Jobs fällt es beinahe schwer, Optimist zu sein. Können wir selbst etwas tun und falls ja, was sollten wir tun? Wir wissen es oft nicht genau, vielleicht auch, weil uns heute die großen Ideen, die gesellschaftlichen Utopien abhanden gekommen sind. Das zumindest ist eine der Ausgangsprämissen von Rutger Bregman. Mit „Utopien für Realisten“ trägt Bregman faktenreich und gut verständlich Beispiele zusammen, die zeigen, dass ein immer größerer Teil der Menscheit trotz der globalen Schieflagen von den gesellschaftlichen Entwicklungen profitieren konnte und dass es sich lohnt oder vielmehr unabdingbar ist, auch das scheinbar Unmögliche zu denken, um Lösungen für die Probleme unserer Zeit zu finden.
Freie Geister

Ursula K. Le Guin, 2018: Freie Geister. Eine zwiespältige Utopie. Frankfurt am Main: Fischer Verlag

Utopie

Das Aufeinandertreffen zweier benachbarter Welten bietet einen großartigen Hintergrund für ein Gedankenexperiment, bei dem es um die Realitäten unterschiedlicher Gesellschaftsentwürfe und eben auch um Utopie geht. Der eigentliche Nicht-Ort ist in Ursula K. Le Guins Science-Fiction-Meisterwerk der Planet Anarres, dessen BewohnerInnen in einer anarchistischen Gesellschaft frei von Unterdrückung, aber auch frei von dem Zwang, künstlich erzeugte Bedürfnisse befriedigen zu müssen, leben. Die Herrschenden auf Urras betrachten Anarres jedoch lediglich als eine Bergbaukolonie. Im Versuch eines Dialogs zwischen Vertetern der Wissenschaft offenbaren sich die gesellschaftlichen und sozialen Herausforderungen der beiden Gesellschftssysteme.
Reale Utopien

Erik Olin Wright, 2017: Reale Utopien - Wege aus dem Kapitalismus. Berlin: Suhrkamp.

Utopie

Wie lässt sich gesellschaftlicher Wandel angesichts des Scheiterns bisheriger Systeme heute noch denken? Am Ende aller historischen Transformationsprozesse präsentiert sich doch der globalisierte Kapitalismus als vermeintlicher Sieger. Erik Olin Wright, Gesellschaftstheoretiker marxistischer Prägung, ist es nicht daran, Vergangenheiten nachzutrauern. Vielmehr entwirft er eine positive Vision einer Zukunft, die sich aus den wachsenden Brüchen unserer krisenhaften Gegenwart heraus entwickeln kann. Dort, wo kapitalisitische Logiken keine zufriedenstellenden Antworten mehr auf die Herausforderungen unserer Gegenwart wie den Klimawandel oder den Wandel der Arbeitswelt geben können, treten reale Utopien als neue, bereits existierende Formen gemeinschaftsbasierter und gemeinwohlorientierter Praxis an seine Stelle. Das Ganze passiert natürlich nicht von allein, sondern braucht unsere Aufmerksamkeit, unsere Verantwortung und unsere aktive Beteiligung als BürgerInnen und ZukunftsgestalterInnen.
Neben uns die Sintflut

Stephan Lessenich, 2016: Neben uns die Sintflut. Die Ex­ter­nali­sie­rungs­gesell­schaft und ihr Preis. Berlin: Hanser-Verlag.

Armut & Reichtum Lesewerkstatt 2017

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Die Kultur der Stadt

Walter Siebel, 2015: Die Kultur der Stadt. Berlin: Suhrkamp.

Our Urban Future 2016 Lesewerkstatt 2016 Nachhaltige Stadtentwicklung

Die städtische Lebensweise ist seit jeher ein Lieblingsphänomen der soziologischen Forschung. In der Stadt verdichten sich das Leben und die sozialen Interaktionen in ihrer Heterogenität. Die Stadt ist Katalysator für wirtschaftliches Wachstum und für soziale, politische, kulturelle und technologische Entwicklungen. Stadt steht für Individualität, Vielfalt, Freiheit. So sah es schon Georg Simmel in seinem berühmten, 1903 erschienenen Aufsatz Die Großstädte und das Geistesleben. In dieser Tradition führt Walter Siebel mit seinem Buch Die Kultur der Stadt die Stadtforschung ins 21. Jahrhundert.
The Global City

Saskia Sassen, 1991: The Global City - New York, London, Tokyo. Princeton: University Press.

Our Urban Future 2016 Nachhaltige Stadtentwicklung Globalisierung

Wie verändert sich die Rolle der Städte im Zuge der Globalisierung? Die renommierte Stadtforscherin Saskia Sassen unternimmt in ihrem Buch den Versuch, Stadtentwicklung und Urbanisierung aus einem lokalen Bezugsrahmen zu lösen und in einen globalen Kontext zu betten. Damit wird, so die Annahme der Autorin, auch sichtbar, welche Bedeutung und Funktion Städte im globalisierten Kapitalismus haben.
Arrival City

Doug Saunders, 2016: Arrival City. München: Pantheon / Random House.

Our Urban Future 2016 Lesewerkstatt 2016 Nachhaltige Stadtentwicklung Armut & Reichtum

Douglas Saunders formuliert in seinem Buch eine hoffnungs­volle ent­wick­lungs­theore­tische und ent­wick­lungs­poli­tische Pers­pektive für das Wachstum von Mega­städten. Mit dem Begriff der „Ankunfts­stadt“ spricht er sich dafür aus, informelle Siedlungen oder eben Slums nicht als „chaotische, gefährliche, stinkende und kriminelle Geschwüre“ der Kernstädte zu betrachten, sondern als wichtige dynamische Durch­gangs­stationen, die – unter den richtigen Rahmen­beding­ungen – Menschen vom Land auffangen und ihnen Chancen für einen Weg aus der Armut in die mittel­schicht­orientier­ten Zentren anbieten. Verdrängt man die Slums, nimmt man Menschen die Möglich­keit, die infor­mellen Alltags­strukturen für die eigene Lebens­gestaltung zu nutzen.
Planet der Slums

Mike Davis, 2011: Planet der Slums. Berlin: Assoziation A.

Our Urban Future 2016 Lesewerkstatt 2016 Nachhaltige Stadtentwicklung Armut & Reichtum

Mike Davis entwirft in Planet der Slums im Gegensatz zu Saunders Arrival Cities ein dystopisches Bild der Urba­nisierung und des Lebens in infor­mellen Siedlungen. Für Davis wird das zukünftige Städte­wachs­tum vor allem im globalen Süden durch das Wachs­tum von Slums gekenn­zeichnet sein. Diese Slums sind aber nicht Durchgangs- , sondern End­stationen, Sack­gassen für eine wachsende Klasse der globalen Armuts­bevölkerung. Zwar wiederhole sich die Dynamik des europäischen und nord­amerika­nischen Städte­wachs­tums des 19. Jahrhunderts. Jedoch vollzieht sich dieser Prozess heute unter den Bedingungen einer beschleunigten Globali­sierung und einer exponentiell gewachsenen Welt­bevöl­kerung. Viele Städte im globalen Süden sind heute nahezu vollständig von der Industria­lisierung sowie dem Zugang zu interna­tionalen Märkten entkoppelt und bieten kaum reale Chancen zur Wohlstands­produktion für die Stadt­bevölkerung.
Das Recht auf Stadt

Henri Lefebvre, 2016: Das Recht auf Stadt. Hamburg: Edition Nautilus.

Nachhaltige Stadtentwicklung
Lesewerkstatt 2016

Lefebvres Streitschrift Das Recht auf Stadt ist eine umfassende Kritik an der gegen­wärtigen Ent­wick­lungs­logik unserer Städte und gleich­zeitig eine Vision und ein Ruf nach einer neuen und kritischen Aus­ein­ander­setzung mit dem Wesen der Urbanität. Denn Lefebvre sieht in ihr ein wesent­liches Ent­wicklungs­mo­ment mensch­licher Gesell­schaften. Städte sind die Räume des sozialen Austauschs, Motoren gesell­schaft­licher Mo­der­nisierung und Ent­wicklung und Orte revolu­tionärer Um­brüche. Diese Kraft des Urbanen jedoch ist bedroht durch die fort­schreitende Öko­nomi­sierung, die städte­planer­ische Kon­trolle und die poli­tische Segre­ga­tion von Menschen und Gruppen. Dem­gegen­über for­dert Lefebvre eine politisch-­kulturelle Gegen­bewegung ein, die das Recht auf Zentralität, d.h. die Offen­heit des urbanen Zentrums für alle und das Recht auf Unter­schiedlich­keit reklamiert. Reclaim the city! #right2city
Städte für Menschen

Jan Gehl, 2015: Städte für Menschen. Berlin: Jovis.

Nachhaltige Stadtentwicklung
Das gute Leben Armut & Reichtum

Städte haben das mensch­liche Maß verloren. Sie sind mehr und mehr zu dys­funktio­nalen Orten ohne Sinn für die sozialen und ästhe­tischen Bedürf­nisse ihrer Bewohner­Innnen geworden. Lärm, Aus­grenzung, Luft­ver­schmut­zung, Unfall­gefahren summieren sich zu den entwür­digenden Lebens­bedingungen, die heute typisch für die meisten Groß­städte der Welt sind. Wie aber lässt sich eine Stadt zu einer menschen­freund­lichen Stadt gestalten? Der dänische Architekt und Städte­planer Jan Gehl unter­sucht seit vielen Jahr­zehnten genau diese Frage. Sein wichtigster Grund­satz: Die Stadt muss aus der Pers­pektive eines Fuß­gängers, auf Augen­höhe erlebt werden. Nur so können wir wieder erkennen, was das menschliche Maß ist und wie sich dieses in der Gestaltung einer lebens­werten Stadt wider­spiegelt. Städte für Menschen ist ein un­verzicht­barer Zukunfts­kompass für eine Welt, in der zwei Drittel der Bewohner­Innen unseres Planeten in Städten leben werden.
Früchte des Zorns

John Steinbeck, 2015: Früchte des Zorns. München: dtv.

Unter uns der Boden
Armut & Reichtum

Auch 80 Jahre nach seinem Erschei­nen hat John Stein­becks preis­gekrön­ter Ro­man nichts an Aktu­alität ver­loren. Früchte des Zorns erzählt von der Migra­tion ver­armter Far­mer wäh­rend der gro­ßen De­pres­sion. Nach­dem das Land von der zuneh­men­den Indus­triali­sie­rung der Land­wirt­schaft immer stärker aus­gezehrt wird und Boden­refor­men neue Besitz­verhält­nisse schaffen, folgt die Far­mer­familie Joad dem Ruf der Loh­nar­beit auf den üp­pigen Oran­gen­plan­tagen Kali­for­niens. Doch schnell offen­bart sich ihre "Reise" von Okla­ho­ma nach Wes­ten als ein erbar­mungs­loser Kampf ums Über­leben: Hun­ger, körper­liche Stra­pa­zen, Dis­krimi­nie­rung und Ge­walt prägen von nun an den All­tag der Joads. Die bedrück­ende Pers­pektiv­losig­keit wird jedoch immer wieder durch­brochen von Soli­dari­tät und Mit­mensch­lich­keit, von Empa­thie, Mut, Stolz und der bestän­digen Hoff­nung auf ein bes­seres Leben. Einer der wich­tigsten Ro­mane des 20. Jahr­hun­derts mit erschreck­endem Gegen­warts­bezug.
Dreck

David Montgomery, 2010: Dreck - Warum unsere Zivilisation den Boden unter den Füßen verliert. München: oekom.

Unter uns der Boden Lesewerkstatt 2015

In Bearbeitung
Wieviel ist genug?

Robert & Edward Skidelsky, 2013: Wie viel ist genug?: Vom Wachstumswahn zu einer Ökonomie des guten Lebens. München: Verlag Antje Kunstmann.

Das gute Leben Armut & Reichtum

Wenn die Produktivität durch Fortschritt wächst, müssten die Menschen immer weniger arbeiten, um ihre Bedürfnisse zu befriedigen, so zumindest die simple Überlegung von John Maynard Keynes in seinem Aufsatz "Wirtschaftliche Möglichkeiten für unsere Enkelkinder". Warum aber ist diese Entwicklung bisher nicht eingetreten? Wieviel ist genug? Genug wofür eigentlich? Genug für ein gutes Leben natürlich. Doch was ist ein gutes Leben? Diese Fragen bilden den Ausgangspunkt des Buches von Robert und Edward Skidelsky. Der Vater Ökonom und der Sohn Philosoph haben es sich zur Aufgabe gemacht, in einer sehr verständlichen und spannenden Reise durch die Theoriegeschichte ihrer Disziplinen und durch die historischen Realitäten bis in unsere Gegenwart hinein dem Mythos des Zauberwortes "Wirtschaftswachstum" auf den Grund zu gehen und eine Konzeption des Guten Lebens zu entwerfen. Sie bedienen sich dabei einer utopischen Hoffnung, die Keynes bereits 1930 niederschrieb und auf die wir heute vielleicht wieder schauen sollten.
Selbst denken

Harald Welzer, 2013: Selbst denken. Eine Anleitung zum Widerstand. Frankfurt am Main: Fischer Verlag.

Das gute Leben Utopie

in Bearbeitung

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