9. bis 17. Oktober 2020

12. UMUNDU-FESTIVAL
FÜR NACHHALTIGE
ENTWICKLUNG

9. - 11. 10. | Symposium | riesa efau
12. - 17. 10. | Festivalwoche | Stadtgebiet Dresden

Themen
schwer
punkt
2020

Berge aus Textilresten, Deponien mit Hausmüll, Bauschutt oder Elektroschrott, Plastikmüll, der sich aus den schwimmenden Abfallinseln im Pazifik den Weg in unsere Nahrungskette und auf unsere Teller bahnt: Immer deutlicher bekommen wir die globalen Auswirkungen einer Kultur der permanenten Verfügbarkeit der Dinge zu spüren. Ein müllarmes Leben zu führen, ist für diejenigen, die in dieser Kultur aufgewachsen sind, eine enorme Herausforderung. Begraben wir also unsere Lebensgrundlagen allmählich unter einer Schicht von Abfällen der modernen Wegwerfgesellschaft?

Im Müll offenbart sich die moderne Gesellschaft in ihrer beständigen Differenz zur restlosen, weil kreislaufbasierten Ökonomie der Natur. Wer allerdings die Natur zur Referenz im Umgang mit Ressourcen erklärt, reduziert das gesellschaftliche Verhältnis zu den Stoffen auf ein rein technisch-materielles und übersieht die soziale und kulturelle Dimension des Übriggebliebenen und nutzlos gewordenen. Modezyklen und veränderte Nutzungsansprüche, eingeplante und einprogrammierte Haltbarkeit, soziale und globale Ungleichheit und exklusive Verfügungsrechte sind die in unseren kulturellen und ökonomischen Wertschöpfungsketten einkalkulierten Quellen der Produktion von Rest. Wenn wir etwas über Ressourcenschonung und Müllvermeidung vor dem Hintergrund einer nachhaltigen Entwicklung verhandeln und darüber hinaus tragfähige Lösungen finden möchten, dann müssen wir der Frage auf den Grund gehen, wie die Dinge zu Müll werden.

Die zunehmende Sichtbarkeit des Aussortierten, des Übrigen, des Überflüssigen und nutzlos gewordenen ist zum einen Zeichen dafür, dass die Praxis des Auslagerns, des globalen Verschiebens und Verklappens an ihre Grenzen stößt. Der materielle Output menschlicher Unternehmungen wächst weiter, während die verfügbaren Senken schrumpfen. Andererseits wächst auch das Interesse am Abfall als Wertstoff, als Ressource. Wie also umgehen mit dem Müll unserer Zeit?

Das 12. Umundu-Festival für nachhaltige Entwicklung möchte aus einem entwicklungspolitischen Blickwinkel erkunden, was Abfall als materielles, als ökonomisches und als kulturelles Phänomen ist, wie er entsteht, verwaltet, wiederverwertet oder entsorgt wird. Das Festival möchte den Blick auch auf praktische soziale und technische Lösungsansätze richten, die in unserem Alltag und in anderen wichtigen gesellschaftlichen Handlungsfeldern einen zukunftsfähigen Umgang mit den endlichen Ressourcen unseres Planeten ermöglichen sollen.


9.–17. Oktober 2020
12. UMUNDU-FESTIVAL FÜR NACHHALTIGE ENTWICKLUNG
9.–11. 10. | Symposium | riesa efau
12.–17. 10. | Festivalwoche | Stadtgebiet Dresden

Auf­takt

Informationen zum Themenschwerpunkt
und zur Beteiligung am
Umundu-Festival 2020

Es geht wieder los und in diesem Jahr um die Dinge, die wir alle hinterlassen. Das sind nämlich so einige: Einer Schätzung zufolge haben wir Menschen seit der Industriellen Revolution etwa 30.000.000.000.000 (30 Billionen) Tonnen Erdressourcen in Güter und technische Infrastrukturen umgewandelt, die mittlerweile eine eigene geologische Schicht bilden, in und auf der wir leben. Ein großer Teil davon ist oder wird zu Abfall. Und um diesen soll es in diesem Jahr im Programm des 12. Umundu-Festivals für nachhaltige Entwicklung gehen.

Da unsere offizielle Auftaktveranstaltung aufgrund der Corona-Epidemie ausfallen musste, möchten wir euch an dieser Stelle eine kurze Einführung in das aktuelle Themenjahr "Müll" und einen Überblick über die verschiedenen Möglich­keiten geben, gemeinsam mit uns das diesjährige Festival­programm zu gestalten - ob mit einem Fachbeitrag, einer eigenen Veranstaltung oder als Unterstützer:in. Wir möchten euch, interessierte Zukunftsgestalter:innen und Nachhaltigkeitsakteure dazu einladen, Ideen zu sammeln, Fragen zu stellen, euch auszutauschen und zu netzwerken. Wir möchten von euch wissen: Was würdet ihr gern tun und was braucht ihr dafür? Welches Thema oder welche Expert:innen sollten wir unbedingt ins Festivalprogramm bringen?

Call for
Par­ti­ci­pa­tion

Ihr interessiert euch für eine nachhaltige Entwicklung, möchtet euch im Alltag oder eurer Arbeit für eine lebenswerte Zukunft einsetzen oder tut dies sogar bereits? Ihr gehört zu einem Verein, einer Forschungseinrichtung, einer Initiative, einem Unternehmen, ihr seid Gründer:innen, Aktivist:innen oder in der Politik? Dann seid ihr herzlichst eingeladen, mit einem Beitrag das diesjährige Festivalprogramm mitzugestalten. Wir geben eurer Arbeit, euren Fragen und Ideen, euren Visionen, Konzepten und Botschaften eine Bühne, damit der Dialog über eine gerechte und enkeltaugliche Zukunft kontrovers und möglichst vielfältig wird.

Ideenskizze
einreichen

Wenn ihr euer Thema, eure Vision, euer Projekt oder eure Speaker zum aktuellen Thema in das Festivalprogramm bringen möchtet, dann sendet uns zunächst eure Ideenskizze bis zum 31. Mai 2020.

Ideenskizze einreichen

FAQ

Fragen
zur Teilnahme

Wenn ihr motiviert seid, das Festivalprogramm mit einem Beitrag zum aktuellen Themenschwerpunkt mitzugestalten, aber noch wichtige Fragen zur Beteiligung bzw. zur Teilnahme habt, dann schaut euch hier die gesammelten Fragen an. Falls eure Antwort nicht dabei ist, schreibt uns gern eine Email an k.schiffner@umundu.de.


Momentan müssen wir - wie auch alle anderen Akteure - Entscheidungen unter Unsicherheit treffen. Wir planen das Festivalprojekt in der Hoffnung weiter, dass wir im Oktober wieder sichere Spielräume für die Ausrichtung von Veranstaltungen haben werden. Unsere Events werden einerseits nicht die Dimensionen einer Großveranstaltung haben. Andererseits möchten wir mit euch als ZukunftsgestalterInnen in Verbindung bleiben, gemeinsam Beiträge und Ideen entwickeln und darauf achten, dass das Thema Nachhaltigkeit aufgrund der veränderten Prioritäten nicht in den Hintergrund gerät. Wir würden uns freuen, wenn ihr trotz der aktuellen Situation motiviert seid, mit uns und vielen anderen gemeinsam ein spannendes Festivalprogramm zu gestalten.

Digitalformate: Wir möchten im Vorbereitungszeitraum parallel aber auch Ideen für digitale Angebote entwickeln, an denen ihr euch sehr gern beteiligen könnt. Falls ihr bereits Ideen oder Erfahrungen habt, wie sich Beiträge spannend und technisch leicht zugänglich virtuell gestalten lassen, dann meldet euch gern bei uns. Wir freuen uns trotz der außergewöhnlichen Situation auf neue Herausforderungen und innovative und inklusive Lösungen.

Es gibt mehrere Möglichkeiten der Beteiligung:

Markt der Utopien
Mit einem Stand auf unserem Markt der Utopien hast du die Möglichkeit, dein Projekt, deine Produkte und deine Vision für eine nachhaltige Zukunft vorzustellen. Als Streetfoodhändler:in kannst du dein kulinarisches Angebot anbieten. Weitere Infos findest du hier: umundu.de/markt-der-utopien

Festivalwoche
Gestalte mit uns und vielen anderen Zukunftsschaffenden ein vielfältiges Programm in der Festivalwoche vom 12. bis 17. Oktober zum Themenschwerpunkt "Müll". Melde eine eigene Veranstaltung an, in der deine Zukunftsvision, deine Initiative, dein Unternehmen und deine Botschaft für eine lebensfreundliche und gerechte Zukunft sichtbar werden. Die Festivalwoche versammelt Beiträge aus Dresden und der Region, die sich in Anlehnung an den Themenschwerpunkt "Müll" mit Problemstellungen und/oder Lösungsansätzen für eine nachhaltige Entwicklung beschäftigen. Weitere Informationen zur Festivalwoche findest Du hier umundu.de/projekte#festivalwoche

Hands On Umundu - HelferInnen
Neben inhaltlichen Beiträgen freuen wir uns für den Markt der Utopien und das Symposium über helfende Hände, die bei den Events in verschiedensten Bereichen unterstützen: Einlass, Bar, Aufbau, Technik oder Deko – es gibt viel zu tun. Tragt euch gerne in unseren Helferverteiler ein und wir melden uns.

Geld hilft - Das Projekt mit einer Spende unterstützen
Last but not least: die Umundu-Projekte sind zwar zum Teil durch Fördermittel finanziert, dennoch sind wir für die Deckung aller Kosten auf finanzielle Unterstützung angewiesen. Wir freuen uns über Spenden!

Spendenkonto: Sukuma (Projekt Umundu)
IBAN: DE03 4306 0967 1116 7703 00
BIC: GENODEM1GLS
GLS Gemeinschaftsbank eG

Einfacher geht's mit unserem Spendenformular

Für einen Beitrag in der Festivalwoche vom 12. bis 17. Oktober zum Themenschwerpunkt Müll reichst du zunächst eine Ideenskizze für deinen Beitrag ein. Hier geht es zum Formular – bis 31. Mai ist eine Bewerbung möglich.

Wir möchten das Programm und damit den Diskurs zu aktuellen Gegenwarts- und Zukunftsthemen möglichst vielfältig, offen und kontrovers gestalten. So soll die Spannweite unterschiedlicher Positionen sichtbar werden, die in verschiedenen gesellschaftlichen Handlungsfeldern und sozialen Realitäten von Bedeutung sind. Wir freuen uns deshalb über Beiträge aus Politik und Zivilgesellschaft, aus Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur. Anmelden können sich Initiativen, Organisationen wie Vereine oder Verbände, Vertreter:innen politischer Parteien und Repräsentant:innen aus Politik und Verwaltung, Unternehmen unterschiedlicher Rechtsformen und Privatpersonen, die mit ihrer Arbeit und ihrer Botschaft einen Beitrag für eine demokratische, (welt-)offene und zukunftsfähige Gesellschaft leisten möchten.

Bitte beachtet in der Beschreibung eurer Idee und in der Vorbereitung eurer Veranstaltungen nach Möglichkeit die folgenden Anforderungen und Kriterien. Diese sollen euch nicht daran hindern, kritisch, frei und kreativ eigene Ideen zu entwickeln, sondern lediglich eine Orientierung bieten, eure Beiträge und Visionen möglichst nachvollziehbar und nachhaltig in die Welt zu tragen.
  • Der Beitrag soll sich am Themenschwerpunkt Müll, mindestens jedoch an den Themen rund um eine Nachhaltige Entwicklung und den Sustainable Development Goals orientieren.
  • Der Beitrag sollte möglichst lokale und globale Perspektiven aufgreifen.
  • Der Beitrag sollte sich an den Kriterien guter politischer Bildungsarbeit, wie sie u.a. im Beutelsbacher Konsens und auch in den Leitprinzipien der Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) formuliert werden, orientieren. Bitte wendet euch jederzeit an uns, wenn ihr hierzu Fragen habt.

  • In diesem Jahr haben wir den Anmeldeprozess eurem Feedback angepasst, so dass nun die folgenden Fristen und Abläufe gelten.

  • Schritt 1: Einreichen einer kurzen Ideenskizze bis zum 31. Mai 2020 über unser Anmeldeformular.
  • Schritt 2: Rückmeldung durch uns, ob euer Beitrag in das Programm passt sowie gegebenenfalls Rückfragen und Klärung bis spätestens 19. Juni.
  • Schritt 3: Für die ausgewählten Beiträge geht es dann im dritten Schritt in die Detailplanung, die bis 1. August abgeschlossen sein wird.

  • Wir sind gespannt auf alle Einreichungen und eine themenreiche Festivalwoche!